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Karl Koller im Kreise seiner ehemaligen Skilehrer.
Am Donnerstag, 16. April, feierte Karl Koller seinen 90. Geburtstag. Anlässlich dieses Festtages luden Stadtgemeinde, Skischule Rote Teufel, Kitzbüheler Skiclub, Kitzbühel Tourismus und die Bergbahn AG Kitzbühel den Jubilar zu einer Feier in den Rasmushof.
Karl Koller kam am 16. April 1919 als jüngstes von sechs Kindern im ehemaligen Mesnerhaus der Katharinenkirche (heute „La Fonda“) zur Welt. Den größten Teil seines Lebens widmete Karl Koller dem Skisport und dem Skischulwesen. Als erster Hahnenkammsieger nach dem Zweiten Weltkrieg (1946) ist er auch in der Skichronik seiner Heimatstadt eine fixe Größe. Besondere Bedeutung erlangte Koller aber als Skipädagoge. Aber auch als Erfinder hat er sich einen Namen gemacht. Dem Tourismusverband stand er ebenfalls als Obmann vor. Zudem führte Koller eine Fremdenpension und das Restaurant „Kollerstüberl“. Im Jahr 1950 gründete er den Verein der Kitzbüheler Skilehrer und Skiführer, dem er bis 1975 als Obmann vorstand. Damit waren die Weichen für eine straff geführte Skischule gelegt, die unter dem Namen „Die Roten Teufel von Kitzbühel“ zu Weltruhm gelangen sollten. Die Bezeichnung „Rote Teufel“ wurde von einem Journalisten kreiert und ging auf eine Initiative Kollers zurück. Er wollte, dass man die Skilehrer auch optisch sofort erkennt und hat allen eine einheitliche Kleidung verpasst. Obwohl anfänglich die roten Pullover und roten Zipfelmützen nicht bei allen Skilehrern Gefallen fanden, setzte sich Koller letztlich durch. Der Durchsetzungswille des mitunter streitbaren Pädagogen war bekannt, wenn nicht sogar berüchtigt. Als Skischulleiter hat Karl Koller zudem Trends ins Leben gerufen, die heute selbstverständlich sind. Als erster hat er erkannt, dass Kinder eine spezielle Ausbildung brauchen. Koller hat dabei ganz auf das spielerische Erlernen des Skifahrens gesetzt. Weitblick zeigte er auch mit der Einführung des Kurzskis zu Beginn der Fünfzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts. Was heute selbstverständlich ist, sorgte in der damaligen Zeit nur für Unverständnis. In einer Fachzeitschrift wurde das Fahren mit kurzen Skiern sogar als Degeneration des Skisports bezeichnet. Alles hat eben seine Zeit und Karl Koller war des Öfteren seiner Zeit voraus. Auch die Gründung der Kinderskischule „Kollerland“ nach seinem Rücktritt als Chef der Roten Teufel kann in diesem Zusammenhang genannt werden. Eine eigene Skischule nur für Kinder gab es damals auch nirgends. Seine Heimatstadt Kitzbühel hat ihm seinen Einsatz bereits 1984 mit der Verleihung des Ehrenzeichens gedankt.
17.04.2009