In den letzten Tagen des Februar herrschten für diese Jahreszeit ungewohnt hohe Temperaturen (untertags Temperaturen von bis zu 20°C), welche zu vermehrten Schmelzprozessen und auch Hangaktivitäten im Bereich des Rutschhanges geführt haben. Dies führte auch dazu, dass der Beobachtungsrhythmus des Geologen verkürzt wurde.
Am Vormittag des 1.März führten die Auswirkungen des Sturmtiefes „Emma" (starke Niederschläge in Form von Regen, starker Wind) zu einem Hangrutschereignis. Eine Scholle im Ausmaß von mehreren 100 m³ rutschte in den Köglerbach ab. Das Material wurde durch den Bach abtransportiert, welcher sich dadurch braun färbte. Dies wurde dem Bürgermeister gemeldet, dieser leitete umgehend die notwendigen Schritte ein. Unter anderem führte der Geologe Mag. Pflügler sofort einen Lokalaugenschein durch. Dieser stellte fest, dass keine Gefährdung für die Bevölkerung erkennbar ist. Ein weiterer Lokalaugenschein erfolgte bereits am nächsten Tag.
Die gemessenen Bewegungsraten an der Oberfläche ändern sich derzeit laut den Daten der laufenden Vermessungen nicht, und liegen weiterhin im Bereich von wenigen Millimetern pro Tag.
Untertags liegen die Temperaturen derzeit über dem Gefrierpunkt. Dies hat zur Folge, dass oberflächlich Wässer abfließen. Dies hat auch Mag. Pflügler im Zuge der Lokalaugenscheine am 02.03.2008 und 07.03.2008 festgestellt. Auch aus dem Bereich oberhalb der Rutschung rinnen wieder größere Wassermengen ab (siehe Foto 1).
Foto 1: Aus dem Oberhang anfallende, oberflächlich abfließende Wässer werden gefasst (orange Rinne) und mittels eines Plastikrohres in den Köglerbach abgeleitet. Deutlich erkennbar ist auch, dass mit dieser Methode eine erhebliche Wassermenge davon abgehalten wird, den Rutschhang zusätzlich zu durchnässen. (Foto: Mag. Andreas Pflügler)
Diese anfallenden Wässer gelangen aber großteils nicht in den Rutschhang, sondern werden gefasst und mittels Schlauchleitung schadlos in den Köglerbach abgeleitet (siehe Foto 2).
Derzeit herrschen untertags Temperaturen oberhalb des Gefrierpunktes, nachts sinken sie in der Regel in den Bereich der Null-Grad-Grenze. Dadurch bilden sich zwar untertags Schmelzwässer, die Mengen sind aber derzeit sehr gering. Die Wetterprognosen für die nächsten Tage zeigen tendenziell wechselhafte Verhältnisse. Eine Gefährdung des Siedlungsraumes ist derzeit absolut nicht erkennbar. Dies vor allem aus dem Grund, da ein Abrutschen größerer Schollen sich derzeit nicht ankündigt. Mag. Thomas Figl e.h. (Landesgeologe)