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Stadtgemeinde
Kitzbühel

Ein Spaziergang

 

Die Sehenswürdigkeiten Kitzbühels - ein Spaziergang durch die historische Stadt 

Bild: KüchenschelleKitzbühels Umgebung hat sehr viel zu bieten.
Hahnenkammbahn und Hornbahn führen in die Bergwelt, deren Grashänge ein nahezu ideales Skigebiet darstellen bzw. zu ausgedehnten Wanderungen einladen. Der Alpenblumengarten am Kitzbüheler Horn lockt genauso wie der Wildpark im nahe gelegenen Örtchen Aurach. Im Sommer steht mit dem Schwarzsee ein Badesee in einmaliger Landschaft bereit. Spaziergängern sei das Bichlach, eine sanfte Hügelkette mit dem schroffen Felsbergen des „Wilden Kaisers“ als Panorama, oder der Römerweg an der Sonnseite Kitzbühels empfohlen. Dort steht eines der ältesten Bauernhäuser der Region zur Besichtigung offen.

Denkmäler aus dem Mittelalter

Die Stadt selbst stellt ein historisches Kleinod dar. Dem aufmerksamen Betrachter kann ein Spaziergang durch den historischen Stadtkern nur allzu leicht zu einem Ausflug in die Vergangenheit geraten. Von Süden über die „Bichlstraße“ kommend stößt der Interessierte quasi mit der Nase auf das alte Kitzbühel. Zwischen dem Pfleghofturm im Südosten und dem namentlich nicht näher bezeichneten Südwestturm befindet sich das „Jochberger Tor“, an dessen Westseite ein vom modernen Verputz ausgespartes, aus großen Bachsteinen bestehendes Mauerstück ins Auge fällt. Es ist Teil der ursprünglichen Stadtmauer, die anläßlich der Stadterhebung im ausgehenden 13. Jahrhundert errichtet worden ist.

Bild: Das Museum KitzbühelWeitere Informationen zur Stadtgeschichte findet, wer gleich nach dem Jochberger Tor links abbiegt und sich in die „Hinterstadt“ begibt. Dort befindet sich das Museum Kitzbühel - Sammlung Alfons Walde, das im ehemaligen Getreidekasten aus dem 18. Jh. und dem Südwestturm der Stadt untergebracht ist. Letzterer stellt das älteste erhaltene Gebäude Kitzbühels dar, an dem sich im Kleinen die Baugeschichte der Stadt ablesen lässt. Hat sich im Erdgeschoß und ersten Obergeschoß die Romanik, also die Zeit der Stadtgründung im 13. Jh. bewahrt, so ist das Turmstüberl im zweiten Obergeschoß mit seiner Holzdecke aus dem 15. / 16. Jahrhundert weitgehend gotischen Charakters. Die großen Fensterlaibungen desselben Raumes gehen wiederum auf die Barockzeit zurück, während der oberste Teil des Turmes Produkt eines im frühen 18. Jahrhundert vorgenommenen Umbaus ist. Mit Stiegenhaus, Heizungs- und Beleuchtungsanlagen ist hier schließlich auch das späte 20. Jahrhundert vertreten.

Bild: Die Katharinenkirche in KitzbühelDas Kleinod aus der „Gründerzeit“ Kitzbühels ist die nur einen Katzensprung von Museum und Turm entfernte Katharinenkirche. Zwischen 1360 und 1365 erbaut, setzt sie die in Tirol mit dem Chor der Pfarrkirche Hall begonnene hochgotische Entwicklung fort. Ihr „Markenzeichen“ ist der hohe Turm mit Spitzhelm, der längst zum Wahrzeichen des Stadtkernes wurde. Die Gotik hat sich hier fast vollständig bewahrt. Das gilt für Baudetails wie Strebepfeiler oder Maßwerkfenster ebenso wie für den Innenraum, der von einem Kreuzrippengewölbe überspannt wird.

Die alte Bergbaustadt

Die Ausstattung der Katharinenkirche, von der insbesonders der um 1512/15 gestiftete Flügelaltar der Familie Kupferschmid hervorsticht, ist dagegen spätgotisch und fällt genau genommen in einen neuen Abschnitt Kitzbüheler Geschichte - der großen Blütezeit des Bergbaus. Das heutige Stadtbild geht auf diese Zeit zurück. Im 16. Jahrhundert wurden die ursprünglich bescheidenen Stadthäuser vergrößert und verschönert, die alte romanische Stadtmauer erhöht und zur Rückseite dieser neuen Bauten umfunktioniert. Dem gesteigerten Repräsentationsbedürfnis der zu vermehrten Wohlstand gelangten Bürger wurde mit ansehnlichen Fassaden, prächtigen Portalen, oder Erzstufen oder Handsteinen über den Türen Genüge getan.

Sowohl der Bergrichter als auch die Gewerken hatten ihren Sitz im Zentrum der Stadt. Ersterer bis ins 19. Jahrhundert hinein in dem vor der Katharinenkirche gelegenen ehemaligem Finanzamt, letztere in unmittelbarer Nachbarschaft zu Museum und Südwestturm. Das ehemalige Gewerkenhaus (heute Bezirkshauptmannschaft) ist der wohl repräsentativste Bau der Stadt. Es besteht aus zwei Flügeln, die zusammen mit einem verbindenden Arkadengang einen zur Hinterstadt offenen Hof umfassen.

Bild: Die Pfarr- und Liebfrauenkirche in KitzbühelPfarr- und Liebfrauenkirche - Wahrzeichen der Stadt

Nur wenige Gehminuten nördlich des Stadtkerns stehen die beiden Kirchen auf einem Hügel inmitten eines der schönsten Bergfriedhöfe Tirols. Der Pfarrkirche St. Andreas sind seit dem Frühmittelalter mehrere Bauten vorausgegangen. Ihr heutiges gotisches Erscheinungsbild verdankt sie Stefan Krumenauer aus Salzburg, unter dessen Leitung sie im 15. Jahrhundert weitgehend neu erbaut wurde. Einzig der im Vergleich zum massigen Baukörper sehr bescheidene Turm wurde von der Romanik übernommen und später mit einer barocken Haube versehen.

Mit der Liebfrauenkirche verhält es sich genau gegenteilig. Zu einem sehr bescheidenen Baukörper gesellt sich ein viel zu groß dimensionierter Turm. Mit diesem hat es seine eigene Bewandtnis. Der Wohlstand der Kitzbüheler im 16. Jahrhundert verleitete zum Ankauf einer Kirchenglocke entsprechend repräsentativen Ausmaßes. Nur: Der alte romanische Kirchenturm war dafür zu klein. Also musste ein neuerer, größerer Turm her.

Von der gotischen Ausstattung hat sich weder in der Pfarr- noch in der Liebfrauenkirche viel erhalten. Das Innere beider Kirchen wird vom Barock Kitzbüheler Prägung dominiert. Sehenswert sind insbesonders der Hochaltar der Pfarr- sowie die Fresken der Liebfrauenkirche, die aus den Händen zweier Vertreter der heimischen Künstlerfamilie Faistenberger, Benedikts und seines Enkels Simon Benedikt, stammen. Die beiden Kirchen prägen das Stadtbild wie kein anderer Bau. Sie sind das Wahrzeichen Kitzbühels und ganz besonders der historischen Stadt.